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Beweissicherung am Bau, Schäden dokumentieren, rechtlich absichern

1. Was ist eine Beweissicherung – und wann ist sie sinnvoll?

Die Beweissicherung ist eine fachliche und rechtssichere Dokumentation des baulichen Zustands von Gebäuden, Grundstücken oder Bauteilen – entweder vor, während oder nach Bauarbeiten. Sie dient dazu, Schäden festzuhalten, Ursachen zu klären und Streitigkeiten zu vermeiden.

Typische Einsatzbereiche:

Durch die Beweissicherung erhält man eine objektive, gerichtsfeste Grundlage, mit der sich Ansprüche abwehren oder durchsetzen lassen – ganz gleich ob als Bauherr, Nachbar, Mieter oder Unternehmer.

2. Warum ist Beweissicherung so wichtig?

Gerade bei größeren Bauprojekten oder in dichter Bebauung kommt es häufig zu Haftungsfragen und Schuldzuweisungen. Beispiel: Nach dem Bau einer Tiefgarage zeigen sich Risse im Nachbarhaus. Doch waren diese vorher schon vorhanden?

Ohne vorherige Beweissicherung steht Aussage gegen Aussage – mit unklarem Ausgang. Ein qualifiziertes Gutachten schützt hier vor unberechtigten Forderungen oder hilft, eigene Ansprüche auf Schadenersatz zu belegen.

Auch im Rahmen von Versicherungsfällen, Bauverträgen oder gerichtlichen Auseinandersetzungen ist die Beweissicherung ein zentrales Mittel der Beweisführung.

3. Was wird dokumentiert?

Die Beweissicherung umfasst in der Regel eine visuelle, messtechnische und textliche Erfassung des Ist-Zustands. Je nach Zielstellung werden folgende Punkte untersucht:

Auch Messwerte, Skizzen, Pläne und Fotos fließen in die Dokumentation ein. So entsteht ein vollständiges, rechtssicheres Protokoll – ideal zur Vorlage bei Gericht, Versicherungen oder Nachbarn.

4. Ablauf einer Beweissicherung

Ein qualifizierter Bausachverständiger führt die Beweissicherung neutral und professionell durch. Der typische Ablauf:

  1. Auftragsklärung: Ziel der Beweissicherung, Beteiligte, Umfang (ein Objekt, ganze Straße, Grundstück etc.)
  2. Begehung: Vor-Ort-Termin mit vollständiger Sichtkontrolle aller relevanten Bauteile
  3. Fotodokumentation: hochauflösende Fotos mit Maßstab, Markierungen, Zeitstempel
  4. Messungen: Rissbreiten, Feuchtigkeit, ggf. Rissmonitoring oder Langzeitbeobachtung
  5. Gutachten: schriftliche Zusammenfassung mit Lageplan, Skizzen, Fototabelle, Messwerten und Beurteilung

Bei Bedarf kann eine Folgebegehung nach Bauende vereinbart werden – zum Vergleich mit dem Anfangszustand.

5. Arten der Beweissicherung

Je nach Situation unterscheidet man:

Die außergerichtliche Beweissicherung durch einen privaten Sachverständigen ist oft schneller, kostengünstiger – und reicht in vielen Fällen bereits zur Durchsetzung von Ansprüchen.

6. Wer sollte eine Beweissicherung beauftragen?

In folgenden Fällen ist eine Beweissicherung besonders sinnvoll:

Auch bei unübersichtlichen Baustellen mit mehreren Firmen ist eine lückenlose Dokumentation hilfreich – um spätere Verantwortlichkeiten klar zuordnen zu können.

Fazit

Beweissicherung ist ein unverzichtbares Instrument zur Konfliktvermeidung und Beweisführung am Bau. Sie schützt alle Beteiligten vor späteren Diskussionen und ist ein wichtiges Element für Transparenz, Rechtssicherheit und saubere Abläufe. Wer frühzeitig einen Sachverständigen beauftragt, spart sich später viel Ärger, Zeit und Geld – egal ob Bauherr, Eigentümer oder Nachbar.

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