Fertighäuser gelten als schnell, effizient und kostensicher – doch auch hier sind Baumängel, Planungsfehler oder Qualitätsprobleme keine Seltenheit. Viele Bauherren verlassen sich auf Prospekte, Typenpläne oder Standardverträge – und übersehen dabei technische Details.
Ein unabhängiger Sachverständiger begleitet Ihr Fertighausprojekt mit kritischem Blick: von der Planung über die Bauphase bis zur Abnahme. Auch bei bestehenden Fertighäusern, z. B. bei Kauf, Sanierung oder Wertfeststellung, sorgt ein Gutachter für objektive Bewertung und Sicherheit.
2. Was unterscheidet Fertighäuser von Massivbauten – technisch betrachtet?Fertighäuser bestehen meist aus vorgefertigten Holzrahmen- oder Holztafelbau-Elementen, die auf der Baustelle montiert werden. Das bringt Vorteile – aber auch spezifische Risiken:
- Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit bei mangelhafter Bauausführung oder Transport
- Geringere thermische Masse (Wärmespeicherung, Schallschutz)
- Begrenzte Möglichkeiten bei späterem Umbau
- Höhere Anforderungen an luftdichte Anschlüsse (z. B. Blower-Door-Test nötig)
Ein Gutachter erkennt baustoffspezifische Risiken frühzeitig – insbesondere bei Dachdurchdringungen, Fußpunktanschlüssen, Fensterlaibungen oder Haustechnikverlegung.
3. Wann sollte ein Gutachter beim Fertighaus hinzugezogen werden?- Vor Vertragsabschluss: Prüfung von Bau- und Leistungsbeschreibung
- Während der Bauphase: Qualitätskontrollen z. B. nach Aufstellung, Abdichtung, Innenausbau
- Zur Abnahme: Gutachterliche Begleitung und Erstellung von Mängelprotokollen
- Im Schadensfall: z. B. bei Rissen, Feuchtigkeit, Schimmel oder Setzungen
- Beim Wiederverkauf: Gebäudebewertung, Zustandsanalyse, Wertfeststellung
Gerade bei industriell gefertigten Systemhäusern mit festen Zeitplänen ist ein neutraler Blick von außen besonders wertvoll.
4. Typische Mängel bei Fertighäusern- Unzureichende Luftdichtheit (Wärmeverluste, Schimmelrisiko)
- Fehlende Anschlussabdichtungen bei Fenstern, Dach oder Bodenplatte
- Wassereintritt bei Dachelementen oder Außenwandverkleidungen
- Schallübertragung durch leichte Zwischenwände
- Ungeeignete Materialien im Nassbereich
Ein Gutachter erkennt solche Schwachstellen durch visuelle Inspektion, Messtechnik und Erfahrung mit Systembauweisen.
5. Leistungen des Gutachters bei Fertighäusern- Prüfung technischer Unterlagen & Bauverträge
- Begleitende Qualitätskontrollen auf der Baustelle
- Erstellung von Mängellisten und Abnahmeprotokollen
- Wertgutachten für Fertighäuser bei Verkauf, Erbe oder Schenkung
- Untersuchung von Schäden & Sanierungsberatung
Auch bei älteren Fertighäusern ist eine Gebäudebewertung durch den Gutachter häufig sinnvoll – z. B. zur Einschätzung der Restnutzungsdauer oder bei Modernisierungsplänen.
FazitFertighäuser sind längst kein Nischenprodukt mehr – doch auch sie unterliegen baulichen Risiken und Prüfpflichten. Ein Bausachverständiger hilft Ihnen, Qualität zu sichern, Mängel frühzeitig zu erkennen und Werthaltigkeit realistisch einzuschätzen. Egal ob Neubau, Kauf oder Sanierung: Sachverstand schafft Sicherheit – auch beim Haus aus dem Katalog.